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Short URLs: Die Not der Tugend aus der Not

Was haben saubere URLs damit zu tun, dass ich auf WebsiteBaker aufmerksam wurde? Eine ganze Menge.

Ich habe mich lange Zeit sehr intensiv mit Suchmaschinen-Optimierung befasst. In einem der einschlägigen Foren wurde ein neues CMS für kleinere Projekte hochgelobt: WebsiteBaker. Ein CMS, das ohne Krampf und spezielle SEO-Plugins gleich alles richtig machte. Vor allem: Saubere, lesbare, kurze URLs.

Damals mehr als heute war die URL ein wichtiger Ort, um seine Suchbegriffe unterzubringen; am besten durch Ordner gruppiert: Hauptkeyword/Kapitelkeyword/das-keyword.php

Short URLs

Andere CMS spuckten stattdessen nur die ungeliebten Parameter aus:
index.php?kat=23&page=29&show=2&lang=de

Sowas wollte Google überhaupt nicht gerne sehen – also wurden PlugIns installiert, die mit dieser Not aufräumten: Für jede Seite wird eine Zeichenkette gespeichert, unter der diese in der Datenbank auffindbar ist.
'ueber-uns' = Seite 29

Mit mod_rewrite wird die scheinbare URL dann in eine Datenbank-Abfrage umgeleitet und die passende Seite dargestellt.

So gefiel das Google gleich viel besser – und plötzlich wurden Wordpress, Joomla usw salonfähig und die Seiten kamen vermehrt gut in die Ergebnis-Seiten. (SERPs)

Achtung: Kurzschluss!

Klar: nach wie vor mag Google Parameter nicht so besonders. Vor allem auch deswegen, weil sie oft in verschiedener Form auf die inhaltlich gleiche Seite verweisen, was zu Duplicate Content führt.  Google straft das nicht direkt, aber indirekt dadurch, dass nur eine Version gelistet wird, andere werden verworfen. Dadurch geht Link-Juice verloren und Besucher-Aktionen werden ebenfalls nicht bewertet.

Jetzt tauchten also mehr und mehr solche URLs auf – und daraus schloss so mancher, dass kurze URLs irgendwie besser wären. Das ist aber ein Trugschluss!

Tatsächlich tauchten diese Short URLs deswegen mehr in den SERPs auf, weil es einfach mehr davon gab. Weil die Parameter nach und nach überall eliminiert wurden. Ganz einfach.

Eine kurze Würze?

Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass kurze URLs an sich besser bewertet werden. Google orientiert sich immer mehr auch am Nutzerverhalten und weiß genau, dass niemand eine URL von Hand eingibt. Die Domain selbst – ja, aber Unterseiten? Nein. Auch Browser-Hersteller machen das Adressfeld immer kleiner – weil es niemanden interessiert.

Außerdem werden in Blogs oft sehr lange URLs generiert – die dürften alle nicht in den SERPs sein, wenn das ein Kriterium wäre.

Fakt ist, dass sich Google immer weniger für die URL interessiert, solange sie keine Probleme macht.

Vorteile? Nachteile!

Einfacher wäre es, das Datenbankfeld "link" direkt zu ändern – dabei könnte man auch gleich die verzopften Menu-Links auf gerade biegen. Mit WB 2.8.4 wird diese Möglichkeit aber verschlossen, weil das Feld nicht mehr redundant ist, also nicht mehr aus anderen Feldern neu beschrieben werden kann.  Aus meiner Sicht ein schwerer Fehler.

Im Prinzip funktionieren alle WB-Module für Short URLs gleich: Vor dem Ausliefern der Seite startet der Server nochmal eine große Suchen-Ersetzen-Orgie und tauscht dabei die alten sauberen URLs durch neue saubere, aber kürzere URLs aus.

Das kann punkto Ladezeit ganz schön auftragen – und eine längere Ladezeit wird von Google sehr wohl bewertet, und zwar nicht gerade zum Vorteil.

Dazu kommt, dass nicht immer alles so funktioniert wie geplant und es immer wieder mal zu Hürden oder Problemen kommt. Schaltet man dann die ShortURLs aus, haben plötzlich alle Seiten neue URLs und der GoogleBot  schmeißt die Domain für einige Zeit aus dem Index, bis sie neu bewertet wurde. Das gleiche passiert übrigens auch dann, wenn man eine Site nachträglich auf Short URLs umstellt.

Schlimmer noch: Nach wie vor sind die alten URLs ja noch erreichbar – dann hat man handfest Duplicate Content am Hals.

Unterm Strich

Anders als andere CMS generiert WebsiteBaker von sich aus saubere URLs. Es ist Unsinn, aus der Not der anderen eine eigene zu machen.

Die Vorteile sind – wenn überhaupt – kaum spürbar, die Nachteile nicht ganz ohne. Lass es einfach.

 

Hintergrund: Wie böse sind Parameter?

Das kommt auch in WebsiteBaker-Modulen häufig vor: dieseite.php?kat=23&p=2&show=3

Das Problem dabei ist, dass man diese Parameter beliebig vertauschen kann, ohne das Ergebnis zu ändern. Je mehr Parameter, umso eher. Und das erzeugt Massen von "neuen" URLs.

Im Backend spielt das keine Rolle – das soll ja ohnehin nicht von Google gelistet werden (Wehe!)

Im Frontend – also den Seiten die Google bitteschön auf Platz 1 listen soll – gilt: weniger ist mehr.

Google fürchtet Parameter zwar nicht wirklich, aber oft sind sie eben vertauscht, und das führt zu Ranking Verlust.

Nun muss man aber auch sehen: Was ist das denn? Eine Bildergalerie wird nie gut ranken, weil der für den Bot lesbare Inhalt zu knapp ist. Eine Bookings-Seite? Da hat der Bot nichts verloren drin, da verläuft er sich nur.

Ein einzelner Parameter, wie etwa p=2 für die 2. Seite der News-Übersicht spielt überhaupt keine Rolle und schadet nicht, weil der Inhalt ja ein anderer ist. Argwöhnischer ist Google bei Parametern, die "filtern", etwa g=2 in News. Wenn also ohne Parameter mehr sichtbar ist als mit.

Gerade bei WebsiteBaker werden Parameter meist für Seiten verwendet, deren Inhalt sich häufig ändert. Sowas schätzt Google aber ohnehin nicht sehr: Google will stabile Verhältnisse und neigt eher dazu, alte Seite zu bevorzugen.


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